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1. Alte Geschichte - S. 59

1879 - Dillenburg : Seel
— 59 — 12. Alexander der Große. a. Makedoniens Herrschaft. Die macedonischen Könige waren zur Zeit der Perserkriege den Persern zinsbar geworden. Nach der Schlacht von Platää warfen sie das persische Joch ab und wandten sich mehr und mehr gegen Griechenland. Einer der Könige, Archelaus, führte griechische Bildung in Maeedonien ein, gab dem Lande eine nach griechischem Muster getroffene Heereseinrichtung, baute feste Städte, sowie Landstraßen zur Beförderung des Handels. Ein andrer, Alexander Ii., gerieth mit Theben in Kampf, wurde von Pelopidas zum Frieden gezwungen und mußte seinen Bruder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser erwarb sich dort im Hause des Epamiuoudas große Kenntnisse, besonders in der Staats- und Kriegskunst. Als sein Bruder plötzlich ermordet wurde, floh er aus Theben und wußte, nachdem er die Zügel der Regierung ergriffen, dieselben gegen mehrere andere Thronbewerber festzuhalten und sich durch eine von ihm erfundene Heeresordnung (die maeedonische Phalanx), durch Tapferkeit und Klugheit auf dem Throne seiner Väter zu behaupten. Philipps Plan ging dahin, sein Reich zu erweitern und mit Hülfe der Griechen das mächtige Perserreich anzugreifen. Als Athen in dem Bundesgenossenkrieg beschäftigt war, nahm er mehrere atheuäische Küstenstädte und einen Theil von Trazien weg. Ein dabei in seine Hände gefallenes Goldbergwerk lieferte ihm die Mittel zu weiteren Kriegsnnternehmnngen. Als bald darauf in Thessalien Zwistigkeiten entstanden, stellte sich Philipp auf Seite des Adels und unterstützte diesen; von der andern Partei wurden dagegen die Phoeier zu Hülse gerufen. Da eilte Philipp herbei, schlug die Phoeier und machte Thessalien zu einer macedonischen Provinz. Aber noch immer blieb Griechenland ruhig; nur ein Mann in Athen, Demosthenes, erkannte die Gefahr und bemühte sich daher mit allen Kräften seines Geistes, die Griechen zum Widerstreben gegen Philipps Pläne zu veranlassen. Er hielt eine Anzahl gegen Philipp gerichtete, mit beißendem Spott und scharfer Satyre gewürzte Reden, feine sogen. Philippiken. Aber seine Mühe war vergeblich; Philipp hatte überall, auch in Athen seine bezahlten Freunde, welche dem Demosthenes entgegenwirkten. Selbst als Philipp wieder eine größere Anzahl griechischer Städte, darunter das feste und bedeutende Olynth, unter feine Gewalt gebracht hatte, ließen sich die Athener

2. Alte Geschichte - S. 60

1879 - Dillenburg : Seel
— 60 — durch den Friedensschluß täuschen und zu dem Glauben bringen, es sei nicht auf sie abgesehen. Während der heiligen Kriege (355—345) wurde er von den Thebanern zu Hilft gerufen. Nachdem der Friede unter-|fi Zeichnet war, besetzte er plötzlich die Pässe der Thermopylen und ließ sich an (Stelle der ans dem griechischen Bunde ausgestoßenen Phocier als Mitglied des Bundes aufnehmen. Selbst als Philipp sich auch zum Oberherrn des ganzen Bundes und znm Oberbefehlshaber des Bundesheeres hatte ernennen lassen, blieben die Athener tanb gegen die Warnungen des Demosthenes. Erst als Philipp die Stadt Elatea besetzte und damit der Zugang m ganz Böotien ihm offen war, sah man ein, wie sehr Demosthenes Recht gehabt hatte; aber es war zu spät. Zwar beeilten sie sich jetzt, ein Bündnis mit Theben zum gegenseitigen l338 Schutze zu schließen; sie wurden aber von Philipp in der Schlacht bei Chäronea besiegt, in Folge deren, da auch Sparta sich beugeu mußte, ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel* Da die Feinde des Demosthenes diesem die Schuld an dem Unglücke zuschieben wollten, so ehrte ihn Athen dadnrch, daß es ihm die Gedächtnisrede für die bei Chäronea gefallenen Athener übertrug. Nun gelang es Philipp auch, sein höchstes Ziel zu erreichen. Er berief eine National-Bersammlnng nach Korinth, ans welcher ein Kriegszug gegen Persien beschlossen und Philipp zum Ober-feldherru aller griechischen Truppen mit unbeschränkter Gewalt ernannt wurde. Schon war ein Theil des Heeres nach Kleinasien abgerückt, als Philipp an dem Hochzeitsfefte feiner Tochter Kleopätra in der Stadt Aegä von feinern Leibwächter Pau-336 sanias, wahrscheinlich aus persönlicher Rache, ermordet wurde. v.chr. Seinen Thron bestieg sein Sohn Alexander, nachmals der Große genannt. b. Alexanders Jugend. Alexander war im Jahre 356 v. Chr. in derselben Nacht geboren, als Herostratns den berühmten Dianatempel in Ephesus anzündete. Seines Vaters Freude über die Geburt des Sohnes war so groß, daß er, als er zugleich auch die Nachricht von einer gewonnenen Schlacht erhielt, ausrief, die Götter möchten ihm auch ein Unglück senden, damit es des Glückes nicht zuviel werde. Alexander erhielt eine vortreffliche Erziehung; in allen ritterlichen und kriegerischen Künsten wurde er geübt. Die Pflege und Entwicklung seines Geistes war

3. Alte Geschichte - S. 130

1879 - Dillenburg : Seel
— 130 — lesen und schreiben konnten, gab es doch eine Schrift, deren Zeichen Runen hießen. Diese schnitt man für den gewöhnlichen Gebrauch in Holz- besonders Bnchen-Stäbe (daher „Buchstaben"), für die längere Dauer in Stein. Diese Runenschrift, welche auch bei Aufstellung von Gesetzen angewendet wurde, galt als heilig. 6. Sitten und Gebräuche. Hinsichtlich ihrer Sitten waren die alten Deutschen wohl die edelsten der alten Völker, obwohl sie auch manche Rohheit in ihrem Wesen zeigen. Zu den guten Eigenschaften der Germanen gehören: 1. Ihre Treue und Redlichkeit. Nichts war ihnen mehr verhaßt als Lug und Trug. Tacitus sagt in seinem Buche: „Ein deutsches „Ja" gilt für ehrenfester und unverbrüchlicher als ein römischer Eid." Deutsche Treue war schon in alter Zeit sprichwörtlich; nur der Deutsche hat das Sprichwort: „Ein Wort, ein Mann! ein Mann, ein Wort!" 2. I h r e G a ft f e n n d f ch a f t. Es galt als gottlos, irgend einem Fremden den Eintritt in das Haus zu wehren; das Beste, was das Haus vermochte, fetzte man dem Gaste zum Willkomm vor. Blieb der Gast einige Tage im Haufe, so wurde er als Hausgenosse angesehen; zog er weiter, so begleitete ihn der Hausherr und ließ ihn nicht ohne ein Gastgeschenk von sich; ja der Gast erbat sich manchmal ein solches, ohne sich jedoch dadurch zu etwas zu verpflichten. 3. Ihre Schamhaftigkeit und Zucht. Unkeuschheit war ihnen eine Schande, Ehebruch ein Verbrechen, das mit dem >L.ode bestraft wurde. Dem weiblichen Geschlechte erwies man eine Ehre, wie sie bei keinem andern Volke gefunden wurde. Die Eheu wurden sehr strenge gehalten. Während bei andern heidnischen Völkern Vielweiberei nicht selten war, begnügte sich der Germane mit einer Frau. Die Mitgift brachte nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau; sie bestand in zwei Stieren, einem gezäumten Pferde, einem Schilde nebst Pfrieme und einem Schlachtschwerte. _ Das sollte bedeuten, daß das Weib des Mannes Genossin sein solle in allen Arbeiten des täglichen Lebens, aber auch tn der Gefahr des Krieges. Nicht selten zogen die Frauen mit in den Krieg, und tu gar mancher Schlacht sind sie den Männern zu Hülfe geeilt und haben den Sieg erringen helfen. Man glaubte, daß den Frauen etwas Prophetisches und Heiliges innewohne; man verschmähte weder ihren Rath, noch übersah man ihre Aussprüche.

4. Alte Geschichte - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
an, die ihn zu der Anordnung veranlaß: haben, die einzelnen Abschnitte der preußischen Geschichte in die deutsche Geschichte da einzulegen wohin sie der Zeit nach gehören. Er sagt dann weiter: „Die Befürchtung daß der dieser All der Behandlung das scharfe Auseinanderhalten der beiden Gebiete erschwert werde und daß vielleicht unklares Vermischen beider mochte herbeigeführt werden, hat sich als nicht zntressend erwiesen; im Gegentheil, die preußische Geschichte wurde durch die jedesmal vorher behandelten Abschnitte der deutschen Geschichte näher beleuchtet, so daß sie im Zusammenhang mit dieser nur noch klarer und verständlicher wird Mehrjährige Erfahrung hat die Richtigkeit dieser Behandluugsweise bestätigt." >r_as Merkchen i|t unmittelbar ans der Praxis hervorgegangen und ist in der Bearbeitung den allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872 sowie dem Normallehrplan für Präparanden-Anstalten vom October 1878 entsprechend. Daß es dem Herni Verfasser, der von dem Wunsche beseelt ist m diesem Lehrbuch einen Beitrag zu einer besser werdenden Vorbildung für den hochwichtigen Lehrerberuf zu bieten, gelungen ist, die gestellte Aufgabe zu losen, beweist wohl die günstige Aufnahme, welche der 1. Theil des Merkchens bei seinem Erscheinen gefunden hat. Nicht nur vortheilhafte Beurtheilungen von angesehenen Schulmännern wurden ihm zu Theil, sondern es ist ihm auch bereits gelungen, sich die Einführung in einigen Praparanden-Anstalten zu erwerben. Herr Seminardir.ector Richter zu Dillenbnrg, der das Werk im Maim-scnpte einer Prüfnng unterzogen, hat seine Anerkennung über dasselbe ausgesprochen. Von anderer Seite wird geschrieben: „Das Buch zeichnet sich aus durch seine außerordentliche Klarheit, Deutlichkeit und übersichtliche Anordnung. " Ein weiteres Urtheil lautet: „Daß das Buch von einem Manne stammt, der den hohen Werth des Lehrerberufes richtig erkennt, davon zeugt sein klarer Ausdruck, wodurch es auch schwächeren Schülern möglich wird, sich ein klares Bild der Thaten der Vorzeit zu erwerben. Daß das Werkchen mit vielem Verständnis und vieler Einsicht, mit Fleiß und Eifer bearbeitet ist, daß muß auch der übelwollende Kritiker bezeugen/ Der Dirigent einer Präparanden-Anstalt schreibt: „Das Geschichtswerk-chen gefällt mir in seiner frischen Erzählungsweise und seiner ganzen Anlage nach so gut, daß ich dasselbe unbedingt in meiner Anstalt einführen werde." Die „Katholische Zeitschrift für Erziehung und Unterricht" urtheilt: „Der Verfasser bietet hier ein Büchlein, das zum Unterricht in der Geschichte bei den Präparanden vollständig genügt, die Stoffwahl ist eine zweckmäßige ; die Ausführung hält die Mitte zwischen zu großer Ausführung und zu knapper Form." Ich empfehle das Werkchen einer geneigten Aufmerksamkeit und bin gerne bereit, bei beabsichtigter Einführung ein Freiexemplar zu liefern. Dillenbnrg, im August 1879. ß. Seel, Verlagshändler.

5. Alte Geschichte - S. 12

1879 - Dillenburg : Seel
— 12 — seines Volkes zum blühenden Jünglinge heran. Er sonnte es nicht ertragen, daß der so kräftige Perserstamm den weichlichen Medern unterworfen sein sollte. Bald wußte er die Perser zu einem Aufstande zu begeisteru und 558 zu bewegen, welchem Astyages im Jahre 558 in der Schlacht bei Pasar-r>. Chr. g adä unterlag. Ii. Die Perser, a. Besiegung des Krösus. Cyrus stand an Muth und Tapferkeit, an Heldeusiuu und Herrschergröße höher als alle seine Zeitgenossen. Schon seine Erscheinung war dazu angethan, für ihn zu begeistern: Au Gestalt groß und kräftig, mit scharfen Eugen begabt, ans denen das Feuer und die Thatkraft der Seele hervorleuchteten. Er hat die Zwei mächtigsten Staaten der damaligen Zeit unterworfen: Lydien und Babylonien. Das erstere umfaßte den größten Theil der Halbinsel Kleinasien und wurde von einem Könige Krösus regiert, dessen Reichthum sprichwörtlich geworden war. Träume, priesterliche Weißagungen galten ihm mehr als eigene Kraft. Einst kam der griechische Weise Solon zu ihm. Krösus ließ ihm alle seine Schätze zeigen und fragte ihn, wen er für den Glücklichsten der Erde hielte, in der festen Meinung, Solon werde ihn nennen. Dieser aber nannte den Athener Tellns, welcher hinreichend Vermögen besaß, um ohne Sorgen leben zu können; er hatte wohlerzogene, tapfere Söhne und fand den Tod der Ehre im Kampfe für das Vaterland, welches ihm an der Stelle, wo er gefallen, ein Denkmal errichtete und ihn hoch ehrte. Auf die weitere Frage, wen er nach diesem für den Glücklichsten hielte, nannte er zwei Athener, Kleöbis und Bi ton, von denen er erzählte: Einst wollte ihre Mutter zum Opfer in den Tempel fahren; da die Zugthiere ausblieben, spannten sich die Brüder selbst an den Wagen und zogen unter dem Zujauchzen des Volkes den Wagen zum Tempel. Gerührt von dieser Kindesliebe erflehte die Mutter von den Göttern das beste für ihre Söhne. Diese legten sich im Tempel zum Schlafen nieder und erwachten nicht wieder. Ans die Frage, ob er ihn deuu um feiner ungeheuren Reichthümer willen nicht für glücklich halte, antwortete Solon: „Kein Mensch ist vor seinem Ende glücklich zu preisen." Krösus erfuhr bald die Wahrheit dieses Ausspruches, deuu bald nach der Abreise Solon's wurde ihm sein Lieblingssohn Atys aus der Jagd getödtet, und mehr noch sah er die Wahrheit des Gesagten ein in feinem Kriege gegen Eyrns. Als Verbündeter des Astyages wollte er demselben wieder zum Throne verhelfen und überzog, einen Orakelsprnch: „Wenn Krösus über den Halys geht, so wird er

6. Alte Geschichte - S. 61

1879 - Dillenburg : Seel
— 61 — dem berühmten griechischen Philosophen Aristoteles übertragen, welcher den reichbegabten Jüngling in die Tiefen griechischer Weisheit einführte. Besonders war Alexander für Homer begeistert, dessen Jlliade er in einer Abschrift stets unter seinem Kopfkissen hatte. Er bewunderte hauptsächlich den Achilles, den er sich Zum Vorbilde nahm, und wie jener wählte er sich einen Freund, Hephästion, den er seinen Patroklus nannte und bis an's Ende treu liebte. Ein unauslöschlicher Thatendurst beseelte ihn, Als einst seinem Vater eine gewonnene Schlacht gemeldet wurde und alle in der Nähe des Königs sich befindenden Personen darüber freudig bewegt waren, war allein Alexander stumm und traurig. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Traurigkeit antwortete er: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu thun übrig lassen!" Wiewohl es ihm in körperlichen Uebungen keiner zuvor that, betheiligte sich Alexander an den öffentlichen Wettkämpfen nicht, da er dort, wie er sagte, nicht mit Königsföhnen kämpfen könne. Als achtzehnjähriger Jüngling betheiligte er sich an der Schlacht bei Chäronea und soll durch seine Unerschrockenheit als Befehlshaber einer Reiterabtheilung nicht wenig zum Siege beigetragen haben. Als einst seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bueephalus, zum Kaufe angeboten wurde und selbst die besten Reiter das Pferd nicht besteigen und reiten konnten, bat Alexander seinen Vater, der das Pferd eben abführen lassen wollte, ihm auch einen Versuch zu gestatten. Er hatte bemerkt, daß das Pferd sich vor feinem Schatten fürchtete und führte es deshalb gegen die Sonne. Dann streichelte er es ein wenig, und plötzlich faß er ihm auf dem Rücken. Das erschreckte Thier flog pfeilschnell mit ihm davon, so daß man für fein Leben fürchtete. Bald aber kehrte er zurück und lenkte das Roß bald rechts, bald links. Alle staunten, und König Philipp rief aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist für dich zu klein." c. Alexanders erste Thaten. Alexander war 20 Jahre alt, als er die Regierung antrat. Nachdem er sich in Macedonien Geltung verschafft hatte, ließ er sich auf einer Staaten-Verfamm-lung in Korinth zum unbeschränkten Oberfeldherru der Griechen ernennen. Dann wandte er sich mit feinem Heere in den nördlichen Theil Macedoniens, um dessen empörte Völkerschaften zum Gehorsam zurückzuführen. Während dieses siegreichen Feldzuges verbreitete sich in Griechenland die Nachricht von seinem Tode.

7. Alte Geschichte - S. 126

1879 - Dillenburg : Seel
— 126 — war er ein Werkzeug in Gottes Hand, indem er durch seine Vertonung dazu beitrug, daß die Weißagnng des Alten Testaments von der Geburt des Erlösers in Bethlehem in Erfüllung ging. Angustus hat während seiner Regierungszeit nur gegen die k -6!rrlan en ^r*e9e geführt. Sein Sohn Drusus drang bis an die Elbe vor, fand aber auf dem Rückwege seinen Tod. Ihm folgte n. Chr.^oenus; dessen Nachfolger Varus wurde im Jahre 9 n. Chr. üon den Deutschen so geschlagen, daß die bisher in Deutschland gemachten Eroberungen verloren gingen, n Chr. Augustus starb im Jahre 14 n. Chr. Nach feinem Tode wurde er m die Reihe der Götter versetzt; wenn ein neuer Kaiser den^.hron bestieg, rief man ihm Zn: „Sei glücklich, wie Angustus!" Sein Nachfolger war fein Stiefsohn Tiber ins (14—37 n. Chr.), ein durch seine boshaften Ränke übel berühmter Monarch Unter chm starben Johannes der Täufer und Christus Noch schlechtere Regenten waren die Nachfolger: Caligula, Trberius Claudius und Nero. Unter Nero erhob sich die erste Chriftenverfolgung; Petrus und Paulus starben unter ihm den Märtyrertod. Als er im Jahre 69 n. Chr. starb, rief das vor Jerusalem stehende Heer den Feldherrn Vespasiau zum Kaiser aus. Dieser übertrug die Fortsetzung des Krieges seinem Sohne Titus. Vespasiau's Regierungszeit gehört mit zu den besten Zeiten unter den römischen Kaisern. Im zweiten Jahre semer Regierung fiel Jerusalem und ging damit die Weißagnng Christi (Luc. 19, 44) wörtlich in Erfüllung. — Vespasians Nachfolger, fein Sohn Titus, war ebenfalls ein guter Kaiser, ausgezeichnet durch strenge Rechtlichkeit, wie durch Menschenfreundlichkeit und Wohlthätigkeit. Schon nach zwei Jahren starb er. Ihm folgte Domitian, fein Bruder, der ihm jedoch ganz unähnlich war. Er veranlaßte die zweite Chriftenverfolgung. Während seiner Regierung starb der Apostel Johannes zu Ephesus. In den Jahren 0^ 180 n. Chr. folgten fünf edle, durch den Senat gewählte Kaiser: Nerva, Trajan, Hadrian, Mark Antonius Pius und Marc Aurel. 2>om Jahre 180 bis zu Konstantin dem Großen regierten die sog. Soldatenkaiser, so genannt, weil sie meist durch das Heer auf den Thron erhoben wurden und ihre beste Kraft mit Kriegführen verschwendeten, daher diese Zeit eine nach innen und außen sehr schlimme war. Unter Konstantin dem Großen (306—337 n. Chr.) wurde im ^jahre 324 n. Chr. das Christenthum zur Staatsreligion erhoben. Damit beginnt ein neuer Abschnitt der Geschichte.

8. Mittelalter - S. 15

1879 - Dillenburg : Seel
— 15 — Augen, durch freundliche, heitere Gesichtszüge, eine helle, klare Stimme, durch männliche, königliche Haltung voll Würde und Hoheit. Seine Gesundheit erhielt und kräftigte er durch fleißige Ausübung der Jagd, durch öfteres Fechten, Reiten und Schwimmen, daneben durch die größte Mäßigkeit in allen Genüssen. Trunkenheit verachtete er; Gastereien kamen nur an Festtagen vor. Während des Mahles liebte er Gesang und Saitensviel, oder er ließ sich von alten Helden und ihren Thaten vorlesen. In der Kleidung war er sehr einfach; während seine Hofleute Putz und Kleiderpracht liebten, kleidete er sich kaum besser als sein Volk; nur bei Festlichkeiten oder wenn fremde Ge-Karl der Große. sandte vor ihm erschienen, legte er königlichen Schmuck an. Er war geistig gewandt und vermochte klar und scharf zu denken. Da er in seiner Jugend das Schreiben nicht erlernt hatte, so bemühte er sich noch in späteren Jahren, dasselbe zu erlernen; Nachts hatte er immer eine kleine Schreibtafel unter dem Kopfkissen, um in etwa schlaflosen Stunden seine Hand, die des Schwertes mehr gewohnt war, als der Feder, zu üben. — Jeden Tag besuchte er zweimal die Kirche; den Armen wandte er viele Unterstützungen zu; seine Wohlthätigkeit erstreckte sich nicht blos auf seine Unterthanen, sondern sogar über das Meer, überall dahin, wo er von notleidenden und bedrängten Christen hörte. Auch sein Familienleben war ein anziehendes; er war ein treuer Sohn gegen seine Mutter, die er bis an ihren Tod hoch ehrte, ein treuer Bruder gegen

9. Mittelalter - S. 36

1879 - Dillenburg : Seel
— 36 — jüngerer Bruder, war in ihrer Gewalt. So schwer es ihm wurde, so sah sich Otto doch genöthigt, die Feste Ehresburg, wohin sie sich zurückgezogen hatten, zu belagern. Bei der Uebergabe derselben flüchtete Thankmar in die Kirche des Ortes, am Altare Schutz suchend, wurde aber von den ihm folgenden Kriegern dort erschlagen; Eberhard erhielt aus die Fürbitte Heinrichs wieder Verzeihung. Trotzdem konnte Eberhard seinen Groll gegen Otto nicht überwinden; er hatte auch Heinrich bestrickt, und dieser erhob nun, unterstützt von Otto's Schwager, dem Herzog Gieselbert von Lothringen, die Waffen gegen seinen königlichen Bruder. Dieser mußte gegen sie ziehen (939) und kam zweimal in große Bedrängnis; doch gelang es ihm, ihre Rathschläge gänzlich zu vereiteln. Beibirtheu am Rhein wurden die Aufrührer in die Flucht geschlagen, die Anführer derselben bald darnach bei einem Mahle überfallen, wobei Eberhard erschlagen ward und Giselbert auf der Flucht im Rhein ertrank. Heinrich erhielt Vergebung, lohnte aber feinem Bruder mit dem schwärzesten Undank, indem er sich sofort zu einer Verschwörung herbei ließ, welche die Ermordung des Königs während des Osterfestes in Quedlinburg bezweckte und in welche auch der Erzbischof von Mainz verwickelt war. Die Verschwörung wurde aber entdeckt; mehrere der Theilhaber wurden hingerichtet, und Heinrich und der Erzbischof wurden gefangen gehalten. Da erwachte in Heinrich die Rene; er erbat lind erhielt Verzeihung. Die Hast war ihm nemlich unerträglich; da entfloh er und trat im Büßerkleide im Dome zu Frankfurt vor seinen Bruder, der daselbst der Weihnachtsmesse beiwohnte. (Vergl. das Gedicht: Kaiser Otto I. v. H. v. Mühler.) Von da au ward die Eintracht der Brüder nicht mehr gestört. Nun hatte Otto Ruhe. Um aber den Bestrebungen der Herzöge auf Erweiterung ihrer Macht und den Gelüsten der höheren Geistlichkeit, ihre Rechte auf Kosten der Reichsgewalt zu vermehren, nachdrücklich entgegen zu treten, besetzte er einesteils die erledigten Herzogtümer mit Angehörigen seines Hauses; so gab er Schwaben seinem Sohne Ludolf, Baiern seinem Bruder Heinrich, Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad; Thüringen, Franken und Sachsen verwaltete er selbst; erst später gab er Sachsen seinem Freunde Billnn g. Andern-theils errichtete er überall Markgrafschaften und ließ durch die Markgrafen die Herzöge überwachen. Während Otto's Regierung wurde auch das Christenthum weiter verbreitet, so nach Norden zu den Dänen und Schweden

10. Mittelalter - S. 65

1879 - Dillenburg : Seel
— 65 — zum Entsätze heranziehe, hob er die Belagerung auf. und rief Heinrich den Löwen zu sich nach Italien. Heinrich kam, aber ohne Heer und weigerte sich, ein Heer aufzustellen und Eiern Kaiser zuzuführen, da er keine Kriegsleute mehr habe; mit Gold und Silber wolle er dem Kaiser gerne behülflich sein. Friedrich bat und erinnerte Heinrich an alles, was er ihm schon Gutes erwiesen habe, ja er flehte ihn fußsällig an, ihn nicht zu verlassen; aber Heinrich blieb ungerührt von des Kaisers Bitten und reiste stolz nach Deutschand zurück. So mußte denn Friedrich den Italienern allein entgegentreten; in der Schlacht bei Legnano (1176) erlitt er, da ihm das Pserd unter dem Leibe erstochen ward und er nicht aus dem Kampsgewühl entkommen konnte, so daß seine Krieger meinten, er sei lodt, eine gänzliche Niederlage, in Folge deren er sich bereit erklärte, mit den lombardischen Städten und dem Papste Frieden zu schließen. Auch der Papst war zum Frieden geneigt, welcher denn auch in Venedig abgeschlossen wurde. Mir den lombardischen Städten vermittelte der Papst einen sechsjährigen Waffenstillstand; der eigentliche Friedensschluß erfolgte erst 1183. Tie Städte hatten sich freie Selbstverwaltung und das Recht, ihre Behörden selbst zu wählen, erworben. Auf seinem s echsten Römerzng e (1184) wurde der Kaiser überall freudig empfangen; in Mailand wurde sein Sohn Heinrich mit der normannischen Prinzessin Constantia, der Erbin von Neapel und Stellten, vermählt. d. Streit mit Heinrich dem Löwen. Als Friedrich im Jahre 1178 aus Italien zurückkehrte, rüstete er sich zum Kampfe gegen Heinrich den Löwen, um ihn für seinen Ungehorsam und Absall zu bestrafen; er wurde dabei von den übrigen deutschen Fürsten gerne unterstützt, weil sie sich manches von Heinrich hatten gefallen lassen müssen und durch seinen großen Stolz beleidigt waren. Als Heinrich aus dreimalige Vorladung nicht vor dem Kaiser erschien, that ihn derselbe in die Acht und sprach ihm seine Herzogtümer ab; Baiern erhielt Otto von Wittelsbach, Sachsen der Herzog Bernhard aus dem Hause Askanien. Obwohl Heinrich der Löwe alles aufbot, seinen Feinden zu widerstehen, obwohl es ihm gelang, Goslar und Halberstadt zu zerstören, so konnte er doch auf die Tauer den Krieg nicht aushalten; Friedrich drang in sein Land ein, .eroberte die Hauptstadt Braun schweig ßund belagerte Heinrich in Stade. Noch hielt sich der Trotzige; als aber auch Lübeck siel, da brach sein Widerstand: in Erfurt Hops, Lehrbuch, Ii. ß
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